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  • Rampensäue 1998 / Foto ©: Florian Bolk

    Traumpaar der Kleinkunst

    Gerhard Winterle

    ... erblickte das Licht der Welt als Kind der Fünfziger Jahre in Karlsruhe / Baden-Württemberg.

    "Nach dem üblichen Schulgedöns begann ich 1970 eine Lehre als Dekorateur bei Karstadt in Karlsruhe, die ich im August 1973 ( erfolgreich ) beendete. Im selben Jahr gewann ich den 1. Preis beim Internationalen Berufswettkampf (Sparte Schaufenstergestalter, Motto: "Dem Dekratör iss nix zu schwör") in Stuttgart und nahm u.a. (erfolglos) an der Wahl zum 'Bravo-Boy 1970' teil - siehe Foto.

    In meiner Freizeit ging ich zum Jazz - und Steptanz-Unterricht, spielte Theater, dekorierte Schaufenster oder arbeitete im elterlichen Gastronomie-Betrieb, wo ich an Fasching auch schon mal als Marlene Dietrich auf'm Tresen auftrat.

    Im Juli 1975 wurde ich (erfolgreich) zum Wehrdienst nach Koblenz eingezogen. Nach Beendigung dieses Abenteuers - und unter Tränen des Oberleutnants - ging ich im September 1976 wieder zurück zu Karstadt und ließ mich 1977 in die Filiale nach Berlin versetzen. Gleichzeitig bewarb ich mich (erfolglos) an der Hochschule der Künste zum Fachbereich Darstellende Kunst.

    1979 war ich Mitbegründer und Spiritus Rector der legendären Preddy Show Campany, die zunächst als Freizeit - Show einer Gruppe von Dekorateuren startete. Wegen des zunehmenden Erfolgs entschloss sich ein Teil der Gruppe im Jahr 1983, die bürgerlichen Berufe an den Nagel zu hängen - unter anderem ich. Da das nicht alle mitmachen wollten, suchten wir neue Mitstreiter, und voilà : hier trat Susanne Stallmann in mein Leben. Nach fünfzehnjähriger (erfolgreicher) Bühnentätigkeit löste sich die Preddy Show Campany Ende 1994 auf. Bis heute sucht sie ihresgleichen.

    1995 gründete ich mit Susanne Stallmann die Agentur Rampensau in Berlin."

    Foto rechts unten ©: Christine Fenzl

    Susanne Stallmann

    ...erblickte das Licht der Welt als Kind der Fünfziger Jahre in Biedenkopf an der Lahn / Hessen.

    "Ich wuchs behütet auf in einem Lehrer-Haushalt und machte mein Abitur am örtlichen Gymnasium. Im Alter von 16 lebte ich ein Jahr lang als Austauschschülerin in Detroit / USA und ging dort zur High School.

    Ich studierte Kunsterziehung und Werken für das Lehramt an Gymnasien (eine Kombination, die es so bald nicht mehr geben würde) in Marburg, Hamburg und Kassel. Schon in der Referendarzeit in Kassel wurde mir klar, dass die Berufswahl als Lehrerin keine glückliche war - ich spürte in mir nicht wirklich eine Mission, meinen Schülern was beizubringen, zumal, wenn sie deutlich machten, dass sie wenig Interesse daran hatten. So entschloss ich mich, gut 5 Jahre nach Beginn meiner Lehrtätigkeit, und ca. ein halbes Jahr nach der Ernennung zur Beamtin auf Lebenszeit, aus dem Staatsdienst auszuscheiden, der mich inzwischen ins Schwälmer Land/Hessen verschlagen hatte.

    Ich packte mein Hab und Gut zusammen, lagerte es ein, nahm mein Erspartes und zog nach San Francisco / USA. Ich fand ein WG-Zimmer, hatte diverse Jobs "under the table" (von der Tellerwäscherin leider nicht zur Millionärin), begann Mime- und Pantomime-Kurse zu besuchen und genoss die Zeit in der Stadt am Golden Gate. Der heimliche Traum, dort eine legale Existenz aufzubauen, ließ sich aber nicht realisieren, und so entschloss ich mich, nach Deutschland zurück zu gehen und zog 1980 nach Berlin, in die Mauerstadt.

    Meinen Lebensunterhalt verdiente ich mit Jobs als Sekretärin und Reiseleiterin, meinen künstlerischen Neigungen ging ich durch Besuch der Berliner Schule für Mime und Pantomime nach. Im Jahr 1983 traf ich auf die Berliner Kleinkunstgruppe "Preddy Show Campany", und damit auf Gerhard Winterle, in den ich mich umgehend, aber erfolglos, verliebte. Keiner hätte jedoch damals geahnt, dass daraus doch eine so langjährige glückliche platonische Beziehung werden würde.

    Mit Preddy Show tourten wir bis Ende 1994, 1995 hoben wir die 'Rampensau' aus der Taufe. Neben dieser Arbeit gründete ich, u.a. zusammen mit meinem Mann Paul Kustermann, den gemeinnützigen Verein ROTE NASEN e.V. für Clownarbeit im Krankenhaus und war 10 Jahre lang ehrenamtlich als Vorstand tätig.

    Meinen eigenen künstlerischen Ambitionen gehe ich inzwischen seit vielen Jahren in einem Chor nach, der von der wunderbaren Annunziata Matteucci geleitet wird, und in dem wir vom Vergessen bedrohte traditionelle Lieder und Gesänge aus Südeuropa singen und aufführen."